Der Boden ist eines der wertvollsten Güter der Menschheit - er ermöglicht das Leben der Pflanzen, Tiere und Menschen auf der Erdoberfläche
Europäische Bodencharta 1972
Eine Hand voll Boden ist in vielerlei Hinsicht etwas ganz Besonderes. Es ist kaum vorstellbar, dass man in einer Hand mehr Lebewesen halten kann, als es Menschen auf der Erde gibt – neben allseits bekannten Bodenbewohnern, wie Regenwürmern und Maulwürfen, tummeln sich unzählige Kleinstlebewesen in der Erde. Noch dazu hat es tausende Jahre lang gedauert, bis sich dieser Boden zu seinem jetzigen Zustand entwickelt hat. Die Böden, auf denen wir leben und wirtschaften, sind nämlich im Holozän, das heißt innerhalb der letzten rund 12.000 Jahre, aus ihrem Ausgangssubstrat entstanden.
Unser Boden erfüllt zahlreiche Funktionen – er ist Lebensraum für Pflanzen und Tiere, er dient als Wasserspeicher, Schadstofffilter und Klimaregler. Daneben ist er Rohstofflieferant, Nutzfläche und Landschaftsarchiv. Besonders wichtig: Die Sicherung unserer Ernährung hängt im Wesentlichen von der Verfügbarkeit fruchtbarer und gesunder Böden ab. Ihr Erhalt ist jedoch zunehmend gefährdet. Neben der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung spielen auch die Erosion und der Verlust organischen Materials eine entscheidende Rolle bei der Degradation der Böden. Dazu kommen all die Flächen, die durch Bebauung und Versiegelung sowie durch Rohstoffgewinnung verloren gehen.
Nachhaltige und verantwortungsvolle Rekultivierung
Unter diesen Aspekten werden die Relevanz eines sorgsamen Umgangs mit dem Boden und die Wichtigkeit einer nachhaltigen und verantwortungsvollen Rekultivierung besonders deutlich. Die Wiederherstellung ertragreicher Böden wird daher mit viel Sorgfalt und Engagement betrieben. Die Methoden zur Herstellung land- und forstwirtschaftlicher Substrate wurden im Laufe der Zeit kontinuierlich überprüft und verbessert. Ebenso wird die Anlage spezieller Sonderstandorte immer wieder neuen ökologischen Anforderungen und Entwicklungen angepasst. Gewonnene Kenntnisse, Erfahrungen und Untersuchungsergebnisse werden von der Forschungsstelle Rekultivierung zusammengetragen.