Abgeschlossene Rekultivierung
Forstliche Rekultivierung: ca. 280 ha
Landwirtschaftliche Rekultivierung: ca. 440 ha
Historie
Der Tagebau Bergheim wurde im Jahr 1984 begonnen und ist seit 2002 vollständig ausgekohlt. Seine Aufgabe war es, die Versorgungslücke mit hochwertiger Kohle auszufüllen, die zwischen dem Auslaufen des Tagebaus Fortuna-Garsdorf und der Aufschließung des Tagebaus Hambach entstand. Ab 1996 wurde die Grube mit Abraum aus dem Tagebau Hambach verfüllt, der durch eine 15 Kilometer lange Bandanlage herangeführt wurde. Ende 2011 war der Tagebau vollständig mit Abraum verfüllt und rekultiviert. Südöstlich davon liegen die rekultivierte Außenhalde Glessener Höhe und die leicht überhöhte Innenkippe Fischbachhöhe der ehemaligen Tagebaue Fischbach, Beisselsgrube und Fortuna.
Teilbereiche
Ebenso wie in Frechen und Fortuna-Garsdorf wurde der Tagebau Bergheim vorwiegend landwirtschaftlich rekultiviert. Eingebettet in diese Ackerflur finden sich auch hier größere Grünzonen entlang der Gräben und Waldflächen mit dem Bergheimer See sowie verschiedenen Tümpeln und Weihern. Im Bereich des ursprünglichen Bethlehemer Waldes ist eine neue Waldfläche auf der Bethlehemer Höhe entstanden. Die in die Rekultivierung eingebettete Waldfläche ist um 13 ha größer als die Forstfläche, die dem Tagebau weichen musste. Durch die Rekultivierung ist hier ein attraktiver und stadtnaher Erholungsraum entstanden. Zum Erholungsnutzen des Gebietes um Bergheim trägt auch das rund 40 km umfassende Wanderwegenetz bei. Erinnerungsstätten zeigen Spaziergängern, Fahrradfahrern und anderen Besuchen die landschaftlichen und kulturhistorischen Merkmale des Raumes auf.
Die Glessener Höhe ist die Abraumhalde des Braunkohlentagebaus Fortuna-Garsdorf, die zwischen 1955 und 1970 entstand und rekultiviert wurde. Die steilen Hänge sind mit Pappeln, Buchen, Birken, Eichen und Fichten bewaldet. Die Hochfläche wird ackerbaulich genutzt.
Ökologische Besonderheiten
In der Rekultivierung Bergheim wurden inzwischen rund 440 Pflanzen- und Pilzarten und rund 300 Tierarten erfasst, wobei einige Tiergruppen noch gar nicht systematisch untersucht werden konnten. Viele dieser Arten sind gefährdet und auf der Roten Liste verzeichnet.
Einige seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten:
Vögel: Wespenbussard, Feldlerche, Heidelerche, Neuntöter, Nachtigall
Säugetiere: Feldhase, Wildkaninchen
Amphibien: Kreuzkröte, Wechselkröte
Reptilien: Zauneidechse, Blindschleiche
Wildbienen: Rotschopfige Sandbiene, Verkannte Goldfurchenbiene, Binden-Wespenbiene
Heuschrecken: Blauflügelige Ödlandschrecke
Schmetterlinge: Kleiner Würfel-Dickkopffalter, Grüner Zipfelfalter, Ulmen-Zipfelfalter, Mauerfuchs
Libellen: Kleine Binsenjungfer, Große Königslibelle, Frühe Heidelibelle
Orchideen: 6 verschiedene heimische Arten, darunter Geflecktes Knabenkraut
Weitere Arten finden Sie in unseren Artenlisten.